Strahlfäule
Sie zählt zu einer der häufigsten Pferdekrankheiten des Hufes – die Strahlfäule. Aber was steckt eigentlich genau dahinter?
Was ist eine Strahlfäule beim Pferd?
Eine Strahlfäule beim Pferd ist eine bakterielle Huferkrankung. Bei der Strahlfäule infizieren sogenannte Fäulnisbakterien den Strahl, sammeln sich in den Furchen des Hufstrahls an und zersetzen ihn. Der Strahl ist auf der Sohle des Pferdehufes erkennbar: er schiebt sich keilförmig in die Sohle, wodurch die mittlere und die seitlichen Huffurchen entstehen.
Krankheitsverlauf
- mittleren Strahlfurche wird befallen
- Bakterien gehen auf die seitliche Strahlfurchen über
- Zersetzung des Strahls schreitet fort
- schmierigen Substanz, die extrem stinkt wird gebildet
Wie äußert sich eine Stahlfäule beim Pferd?
Typische Symptome einer Strahlfäule sind:
- dunkles übelriechendes Sekret in den Strahlfurchen zu sehen
- tiefere Furchen als üblich
- Strahl wirkt aufgeweicht
- große Anteile des Horns sind lose und müssen entfernt werden
- häufiger sind die Hinterbeine betroffen
- eventuell liegt sogar die Huflederhaut frei, das Pferd zeigt dann deutliche Schmerzen und kann dies durch lahmen ebenfalls äußern
- Ringe an der Hornwand – diese bilden sich als Reaktion des Hufs auf die Entzündung
- ständig nasse Einstreu in den Boxen oder stundenlanges stehen auf Matschpaddocks
- Matratzenhaltung in der Box (hervorragender Lebensraum für Bakterien)
- wenig Bewegung (dadurch wird der Huf schlechter durchblutet und die Nährstoffversorgung ist nicht gewährleistet)
- nachlässige Hufpflege
- falscher Hufbeschlag oder falsche Bearbeitung
- schlechte Hornqualität
- Anatomisch veränderter Huf z. B. Zwanghuf
Wie wird die Strahlfäule behandelt?
Wenn Strahlfäule festgestellt wird, sollten als ersten Stepp die Haltungsbedingungen überdacht werden. Das regelmäßige Entfernen von nasser Einstreu, ordentliche, regelmäßige Hufpflege und matschfreie Paddocks sind hierbei die Grundvoraussetzung. Bevor der Huf mit diversen Pflegemitteln behandelt wird, muss der Huf gründlich gesäubert werden und verfaultes Horngewebe am besten vom Hufschmied oder vom Huforthopäden entfernt werden.
Nach dem Ausschneiden sollten kleine Wattebausche mit desinfizierend und antibakteriell wirkenden Mitteln getränkt und in die Strahlfurche gedrückt werden. Die Wattebausche sollten solange im Huf bleiben, bis das Horn trocken ist. Der Druck den die Wattebausche auf den Huf ausüben fördert zusätzlich noch das Hornwachstum. Die Hufe können vorsorglich auch durch Futterzusatzstoffe, wie Biotin, gekräftigt werden. Über eine Blutprobe kann kontrolliert werden, ob das Pferd unter Umständen auch an Zinkmangel leidet und daher einen qualitativ schlechten Hufhorn hat.
Die Dauer der Behandlung richtet sich vor allem nach dem Ausmaß der Strahlfäule aber auch nach dem Wachstum des betroffenen Horns. Auch bei konsequenter Therapie können bis zur vollständigen Abheilung einige Wochen vergehen.
Bei einer leichten bzw. früh entdeckten Strahlfäule kann der Besitzer in der Regel gut selbst behandeln. Zeigt sich keine Besserung, sollte aber in jedem Fall ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Strahlfäule - Vorsorge ist besser als Nachsorge!
So kann man einer Strahlfäule beim Pferd vorbeugen:
- regelmäßige Hufpflege durch einen Hufpfleger
- enge Trachten vermeiden
- Matschausläufe und Koppeln von Mist freihalten
- täglich gründlich die nasse Einstreu entfernen
- genügend frische trockene Einstreu (eventuell eine Schicht Späne unters Stroh die nehmen die Flüssigkeit besser auf)
- Hufe täglich gründlich auskratzen
- Stärkung des Immunsystems
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