Warum werden Pferde im Winter geschoren?

Im Herbst ist es jedes Jahr auf´s Neue wieder soweit, das Winterfell ist im Anmarsch!

Und dein geliebtes Pferdchen mutiert zum Teddybär (manche auch zum Grizzlybär ?)

Wenn du vom Reitstil eher im Freizeitbereich unterwegs bist, wirst du das Problem mit dem extremen Schwitzen sehr wahrscheinlich nicht haben- oder wenn, dann eher selten.

Wenn du allerdings eher in die Sportreiterei- Richtung gehst und dein Pferd so gut wie jeden Tag reitest und trainierst, dann kann es durchaus passieren, dass dein Pferd im Winter extrem schwitzt und sehr lange zum Trocknen vom Winterfell braucht.

Wenn dies der Fall sein sollte, dann solltest du dir definitiv Gedanken machen, ob du dein Pferd nicht vielleicht doch scheren solltest! ?

Wenn dein Pferd nach dem Reitet total geschwitzt ist und du es ohne Decke zurück in seine Box stellst/ oder auf sein Paddock, dann kann es sich sehr leicht eine Erkältung durch Zugluft einfangen!

Hier kann natürlich eine Abschwitzdecke Abhilfe schaffen, jedoch kann es auch mit Abschwitzdecke eine recht lange Zeit dauern, bis dein Pferd komplett getrocknet ist. Demnach solltest du Dein Pferd unbedingt zumindest wenn es nass ist eindecken.

Wenn du dein Pferd scherst, ist das Fell natürlich sehr viel kürzer und somit schwitzt dein Pferd einfach nicht so schnell- und wenn doch, dann trocknet das kurze Fell natürlich deutlich schneller, als der lange Teddy- Plüsch.

Es gibt hier ganz viele verschiedene Varianten, wie du dein Pferd scheren kannst. Hier liegt es aber auch an der Stärke, wie sehr dein Pferd schwitzt. Meistens werden Pferde im Winter geschoren damit sie nicht zu sehr schwitzen.

Schwitzt dein Pferd nur sehr leicht, dann kannst du ihm einen „Bib- Schnitt“ verpassen. Hierbei wird das Pferd nur an der Unterseite des Halses und an der Brustvorderseite geschoren (dieser Schnitt wird auch gerne bei Pferden verwendet, die in einem Offenstall stehen).

Natürlich gibt es noch ganz viele andere Möglichkeiten, dein Pferd zu scheren. Besonders bei Sportreitern sind die großflächigen Scher-Schnitte & Schermuster sehr beliebt (Irischer- Schnitt, schmaler Streifenschnitt, usw.) Was auch sehr beliebt ist, sind Schermuster auf der Hinterhand des Pferdes- hierbei sind der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt! ?

Bedenke jedoch, wenn du dein Pferd scherst, dass du es dann auch eindecken musst! Ansonsten würde dein Pferd nämlich sehr schnell frieren und sich erkälten.

Vorbereitung:

• Achte darauf, dass sich dein Pferd an diesem Tag schon etwas bewegt hat und nicht zu viel überflüssige Energie hat- das erleichtert das „Still- stehen“;
• Achte darauf, dass das Fell deines Pferdes vor dem Scheren trocken und sauber ist;
• Besonders bei nervösen Pferden auf einen trockenen und rutschfesten Boden achten;
• Bei nervösen Pferden, die das Geräusch der Schermaschine nicht mögen gibt es einen ganz tollen Trick- Musik anmachen! ?

Schermuster:

Wenn du ein etwas komplizierteres Schermuster gewählt hast, oder dir beim Scheren noch unsicher bist, kannst du dir das Schermuster auch mit Kreide auf das Fell deines Pferdes zeichnen.

Welche Richtung?

Geschoren wird gegen die Fellwuchsrichtung deines Pferdes, also von hinten nach vorne. Kopf und Beine schert man am besten zum Schluss!

Wo beginnen?

Beginne am besten an den unempfindlichen Körperpartien wie der Kruppe oder dem Hals deines Pferdes.

Wie oft die Schermaschine Ölen?

Du solltest alle 10- 30 Minuten sowohl die Schermaschine also auch die Scherblätter ölen. Entferne auch immer wieder zwischendurch die angestauten Pferdehaare mit einem Pinsel.

Achtung Rutschgefahr!

Kehre immer wieder zwischendurch die auf den Boden gefallenen Haare zusammen! Nicht, dass noch jemand den „Fliegenden Holländer“ macht! ?

Lose Haare und Staub entfernen

Nach dem scheren musst du dein Pferd unbedingt gründlich bürsten oder sogar waschen damit die juckenden Haare nicht auf der Haut bleiben.