Friese – die vielseitigen imposanten Rappen
Von allen Pferderassen ist der Friese ein Pferd, das besonders durch seine imposante Erscheinung heraussticht. Diese edlen Tiere waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch vom Aussterben bedroht, allerdings sind sie heutzutage sehr beliebte Freizeit- oder Dressurpferde und kommen häufig in Pferdeshows zum Einsatz.
Auch eignen sie sich sehr für das Ziehen einer Kutsche und sorgen durch ihr eindrucksvolles Exterieur und schwungvolle Gangarten für Bewunderung.
Markant sind diese Barockpferde aufgrund von ihrem üppigen Langhaar mit einer vollen, meist etwas gewellten Mähne und einem langen Schweif, sowie dem deutlichem Kötenbehang.
Rassetypische Fellfarbe
Rassetypisch ist der Friese ein Rappe, Schattierungen können jedoch durchaus vorkommen. Klassisch sind allerdings keine Abzeichen erwünscht, das Fell der Friesen Pferde soll durchgängig schwarz glänzen. Eine Stute darf einen Stern als Abzeichen haben, großflächigere Abzeichen sind allerdings nicht gewollt.
Ein weißer Friese ist so kein reinrassiger Friese, der weiße Friesenhengst Nero vom Gut Dankerode ist ein Araber- Friesenmix und kann so die für diese Pferderasse untypische Farbe vorweisen.
Friesen Pferde haben einen trockenen Kopf mit Ganaschenfreiheit, einen harmonischen Körperbau mit einem mittellangen, gut bemuskelten Hals, einer schrägen Schulter und einem markanten Widerrist und sind deswegen auch als Dressurpferde geeignet.
Ihr Charakter ist nervenstark und unkompliziert, aufgrund ihrer Kraft und Sanftmut sind sie hervorragende Kutschpferde. Stuten erreichen meist eine Größe von 155 bis 165 Zentimetern, die Hengste werden meist größer. Pferde dieser Rasse werden aufgrund von ihrem Körperbau als Barockpferde bezeichnet.
Friesen und Ihre Zucht
Die Zuchtgeschichte dieser niederländischen Pferderasse begann im 16. Jahrhundert. Damit ist das Friesenpferd eine der ältesten Pferderassen Europas.
Die Spanier besetzten die Niederlande und brachten ihre iberischen Pferde mit. Ein eher kaltblütiger einheimischer Pferdetyp wurde in der Provinz Friesland mit den Iberern gekreuzt und so bildete sich die heute bekannte Pferderasse heraus.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden sie als Kutschpferde für leichte, elegante Kutschen von herrschaftlichen Häusern eingesetzt. Allerdings ging die Nachfrage nach den Barockpferden zurück, sodass im Jahre 1913 nur noch drei Friesenhengste übrig waren.
Engagierte Züchter setzten sich für die schwarzen Pferde ein und stoppten die Zuführung von rassefremdem Blut. So wurde das im Jahr 1879 gegründete Zuchtbuch geschlossen und der Friese rein gezüchtet. Dieses hatte den Nachteil, dass Inzucht aufgrund der niedrigen Population betrieben wurden musste. Heutzutage wird deswegen jedes im niederländischen Stammbuch eingetragene Friesenpferd mit einem sogenannten Inzuchtfaktor bestimmt. Hieraus kann abgelesen werden, mit welchem Inzucht Prozentsatz das Genom des Pferdes belastet ist.
Ein weißer Friese entstand in den 1970er Jahren, als durch die Einkreuzung von Arabern eine neue Zuchtlinie entstand, nämlich der Arabofriese, zu denen auch Nero gehört.
Körung
Die Körung von einem Friesenhengst erfolgt nach sehr strengen Gesichtspunkten. Bei der schweren Prüfung wird neben dem Exterieur und dem Gangvermögen auch das Interieur bewertet, wie der Arbeitswille oder das Betragen des Hengstes im Stall.
Selbst wenn der Hengst diese Prüfung erfolgreich absolviert hat, muss er sich jedes Jahr erneut der Jury stellen, erst wenn nach vier oder fünf Jahren der erste Fohlenjahrgang dreijährig ist, findet die endgültige Begutachtung statt.
Heute ist der imposante Rappe in über 50 Ländern vertreten, und das älteste Pferdestammbuch der Niederlande enthält 60.000 eingetragene Pferde. Dank der Bemühungen engagierter Züchter konnte diese zum Kulturgut der Niederlande gehörende Pferderasse gerettet werden.
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