Wurmkur beim Pferd
Mit dem Start der Weidesaison beschäftigen sich Pferdebesitzer mit einem leidigen Thema der Pferdepflege: der Entwurmung vom Pferd. Dabei können Würmer beim Pferd nicht nur im Sommer vorkommen, sondern zu allen Jahreszeiten. Im Herbst und Frühling sind die Parasiten jedoch besonders aktiv und die Weide ist der Hauptübertragungsort, weswegen zwei Entwurmungen im Jahr Sinn machen. Die klassische strategische Wurmkurgabe sieht vor, zweimal mehr im Jahr zu entwurmen, sodass das Pferd vier Wurmkuren im Jahr bekommt.
Allerdings können vier Wurmkuren im Jahr den Organismus deines Pferdes wesentlich belasten, denn um die Schädlinge zu bekämpfen enthalten diese Kuren nicht nur naturbelassene Wirkstoffe, sondern sind reine Chemiebomben. Aus diesem Grund wird heutzutage oft im Labor geprüft, ob das Pferd überhaupt befallen ist und es wird nur im Bedarfsfall eine Wurmkur für das Pferd gegeben.
Anzeichen, dass dein Pferd von Würmern befallen sein könnte, sind Lustlosigkeit und Müdigkeit sowie das Abmagern vom Pferd und stumpfes Fell. Bei abgemagerten Pferden ist oft der Bandwurm die Ursache. Der Bandwurm wird von dem Pferd auf der Weide aufgenommen und saugt sich dann an der Darmwand des Pferdes fest. Dieser Parasit entzieht dem Pferd die Nährstoffe und gebraucht sie selbst.
Magendasseln wenden ein ähnliches Prinzip an. Du kennst bestimmt die kleinen Punkte, die oft vor allem an den Beinen von Pferden kleben. Das sind die Eier der Magendasseln, die von dem Pferd aufgenommen werden, wenn es sich an dieser Stelle leckt. Im Magen saugen sich diese Eier an der Magenwand fest, was in einer geringen Menge nicht weiter problematisch ist, doch bei einer hohen Population der Magendasseln Entzündungen der Magenschleimhaut auslösen kann. Das Pferd wird dann müde und nimmt ab und hat manchmal Probleme beim Schlucken. Solltest du die gelben Eier an deinem Pferd entdecken, solltest du diese wegschneiden, wenn sie sich bei der Pferdepflege nicht wegbürsten lassen.
Entscheidest du dich dafür, Kotproben deines Pferdes selektiv einzusenden, so schaut das Labor nach allen gängigen Parasiten. Diese sind kleine und große Strongyliden, Spulwürmer, Bandwürmer und Zwergfadewürmer. Weiterhin sind Eiablagen und ausgewachsene Würmer wie die Pfriemenschwänze und die Larven der Dasselfliege für den Experten sichtbar. Was allerdings wichtig für die Pferdepflege ist: Alle Pferde eines Stalles oder einer Anlage müssen gleichzeitig geprüft und auch entwurmt werden. Das macht die selektive Entwurmung vom Pferd gerade in großen Ställen aufwendig.
Einfacher ist es da natürlich, den gesamten Pferdebestand vorbeugend vier Mal im Jahr zu entwurmen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Wirkstoff von Zeit zu Zeit gewechselt wird, denn Würmer entwickeln Resistenzen gegen Wirkstoffe. Nutzt du im Frühjahr zum Weideauftrieb Ivermectin, so sollte im Juli beziehungsweise August ein anderer Wirkstoff die Rundwürmer beseitigen. Hier eignet sich Moxidectin oder Pyrantel als Alternative. Schaue also immer, welche Wirkstoffe die Wurmkur für das Pferd enthält und achte darauf, dass du deinem Pferd ausreichend Paste pro Gewicht verabreichst. Heutzutage ist das ganz einfach, die Wurmkuren sind nach Gewicht skaliert und können mit einem Ring genau auf das entsprechende Gewicht eingestellt werden.
Da eine Wurmkur beim Pferd immer das Immunsystem belastet, schwören einige Pferdehalter auf alternative Entwurmungsmethoden wie Kräuter und Globulis. Allerdings gibt es keine Kräutermischungen, die Endoparasiten wirklich töten können.
Auch die Homöopathie kann zwar erreichen, dass die Gesamtkonstitution des Pferdes verbessert wird, tötet allerdings keine Würmer. Wenn es um die Entwurmung vom Pferd geht, wird Propolis oft als geeignetes Mittel angesehen, doch auch in diesem Fall findet keine wirkliche Entwurmung statt. Aber zur Wundbehandlung ist es ein gutes Mittel und auch das Immunsystem des Pferdes profitiert hiervon.
Fazit:
Bei der Pferdepflege solltest du also klassisch auf die Wurmkur für das Pferd setzen, auch wenn diese belastende Wirkstoffe für das Immunsystem deines Pferdes enthält. Du kannst dein Pferd mit Alternativen unterstützten, und natürlich ist die selektive Gabe der Wurmkur eine gute Maßnahme. Weiterhin achte auf die Stallhygiene, halte nicht zu viele Pferde auf einer Weide, säubere diese regelmäßig wie auch den Stall und lasse die Weide ab und zu von Rindern beweiden, wenn es dir möglich ist
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